Projekt Saulheim
Allgemeine Zeitung Mainz vom 07.08.2013

Autor Bernhard Marschall und Ortschef Martin Fölix vor dem Saulheimer Rathaus, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde.
Foto: pa/Axel Schmitz
Von Anita Pleic
JUBILÄUM Bernhard Marschall veröffentlicht pünktlich zum Gemeindegeburtstag Chronik der letzten 1250 Jahre
SAULHEIM - Rund ein Jahr lang hat sich Bernhard Marschall durch die Saulheimer Geschichte gewühlt und dabei Geschichte und Geschichtchen zusammengesammelt, sie geordnet und in einer Jubiläumschronik niedergeschrieben. Geholfen haben ihm dabei vor allem auch die Schriften der Saulheimer Heimatforscher Jakob Decker und Jakob Heinrich Haas aus Nieder-Saulheim und Reinhard Schmuck aus Ober-Saulheim. „Außerdem konnte ich aus dem Schriftgut des Heimatmuseums schöpfen“, sagt Marschall, der als Kulturwissenschaftler schon die Historie anderer Gemeinden in Rheinhessen beleuchtet hat.
Rund 350 Seiten stark ist das Buch geworden und versucht dabei, die beiden bereits erschienen Chroniken, die es gab, zu präsentieren und zu ergänzen. So ist eine Monografie entstanden, die einen umfassenden Einblick gibt in die Geschichte der Gemeinde, die erst 1969 im Zuge der Kommunalreform aus den beiden Ortsteilen Ober- und Nieder-Saulheim zu einer Großgemeinde geworden ist.
„Ich hätte gerne auch noch Zeitzeugengespräche integriert, aber dafür war leider die Zeit zu knapp“, verdeutlicht der Kulturwissenschaftler. Das wiederum lasse jedoch auch noch Themen für mögliche weitere Ausgaben. „Vielleicht könnte man sich da auch mal den Flurnamen widmen, ihre Bedeutung beleuchten. Themen, die man bearbeiten könnte, gibt es noch viele, wenn die Gemeinde das möchte“, sagt Marschall, der die Zusammenarbeit mit Gemeinderat und Ortsspitze lobt und froh darüber ist, dass auch der Heimatverein so einen großen Fundus an Bildern bereitstellte. „Hinzu kamen noch die Bilder, die uns einige Saulheimer zur Verfügung gestellt haben“, ergänzt Martin Fölix, Ortsbürgermeister der Ritter-Hundt-Gemeinde. Der ist sichtlich stolz auf das Werk und weiß selbst viele Anekdoten aus der Gemeindegeschichte zu erzählen. „Man muss solche Geschichten aufschreiben, sonst sind sie irgendwann verloren“, mahnt der Bürgermeister.
Gerade im Fall von Saulheim sei die Aufgabe, eine Jubiläumschronik zu verfassen, spannend, meint Marschall. „Ober- und Nieder-Saulheim waren über 900 Jahre hinweg politisch eigenständig und nahmen eine völlig unterschiedliche historische Entwicklung. Da gibt es vieles zu erzählen und zu erforschen. Ich hoffe, dass das in den Ortsarchiven möglich ist, die ja zum Teil in Speyer lagern“, sagt Marschall. Ganz bewusst habe er dabei kein Buch für die Fachwelt schreiben wollen, sondern eines, das Dorfgeschichte lebendig hält und greifbar macht. Deshalb widmet er sich auch den Sagen um den Langen Stein, porträtiert Land und Leute, zeigt Sehenswürdigkeiten und fasst Katastrophen zusammen. Darüber hinaus kann der Leser auch erfahren, dass es in Saulheim seinerzeit sogar eine Entbindungsstation gab.
Ergänzend zu dem Buch, das in der Ortsverwaltung erhältlich ist, hat er einen Urkundenband zum Nachblättern angefertigt, der im Rathaus einsehbar ist und unter anderem auch die Auswanderer und ihre Geschichten auflistet.
- BUCH
Das Buch mit dem Titel „Saulheimer Chronik 763 - 2013.
1250 Jahre Saulheim“ umfasst 348 Seiten und ist im Saulheimer Rathaus erhältlich
Rund ein Jahr hat der Autor daran gearbeitet
ISBN: 978-3-00-041815-0
Allgemeine Zeitung Mainz, 07.04.2012

Allgemeine Zeitung Mainz, 07.04.2012
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